Die koproskopische Diagnostik von Endoparasiten in der Veterinärmedizin
Schlütersche, Hannover 2013 (1. Auflage), ISBN: 978-3-89993-676-6, Preis: 44,95 €.
Dieses neue Parasitenbuch bietet umfassende Hilfestellung
für alle, die mittels Kotuntersuchung Endoparasiten bei Tieren diagnostizieren.
Die richtige Identifikation der Parasiten, ihrer Eier und ihrer
unterschiedlichen Entwicklungsstadien gelingt aber nur, wenn einem die
Morphologie vertraut ist. Und dies schafft dieses Buch – zum einen durch seine
sehr guten, leichtverständlichen Texte, zum anderen durch die hervorragenden
Abbildungen. Und nur eine gesicherte Diagnose kann die Grundlage sein für die
richtige Therapie.
Es ist aber auch für die Praktiker geeignet, die sich mehr
Hintergrundwissen aneignen möchten, damit sie parasitologische Befunde und die
damit verbundene Problematik besser verstehen können. Denn zum Beispiel ein
Nachweis von Eimerien beim Schaf bedeutet noch lange nicht, dass die
Durchfallursache Eimerien sind. Wie zuverlässig aber ist die Differenzierung
der 15 verschiedenen Eimerienarten beim Schaf, wovon nur zwei als pathogen
eingestuft sind.
Von der Probenentnahme über Versand, Befundbogen,
diagnostischen Methoden und den tatsächlich nachgewiesenen Parasitenstadien,
holt dieses Buch den Leser in jedem Stadium der Diagnostik ab.
Das Spektrum der Tierarten ist groß – dargestellt sind die
Endoparasiten der Wiederkäuer, Pferd, Schwein, Hund und Katze, Geflügel,
Kaninchen, Meerschweinchen, Maus, Ratte, Hamster und Igel. Das Gute ist, dass
jede Tierart gleich aufgemacht ist und so interessant dargestellt ist, dass man
in diesem Buch auch gerne stöbert – so liest die Großtierpraktikerin denn auch
mal wieder etwas über Endoparasiten bei Kaninchen!
Tatsächlich ist dieses Buch aber ein diagnostischer
Atlas, der aufzeigt, wie man die Parasiten nachweisen kann, wie man sie im
Mikroskop differenzieren kann, ev. welche Besonderheiten mit ihnen einhergehen
und wie häufig sie auftreten. Besonders praktisch und lebensnah finde ich die
Hinweise der Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Endoparasiten und das
Extrakapitel über Pseudoparasiten, die zu Verwechslungen und falschen Diagnosen
führen können.
Wer mehr über das
parasitäre Krankheitsbild wissen möchte und die Therapie, der muss zu einem
veterinärmedizinischen Parasitologiebuch greifen. Eine Kombination von diesem Buch und einem
allgemeinen Parasitologiebuch führt einen interessierten Praktiker zu einem
umfassenden Bild über Endoparasiten und ihre Diagnostik – und das auf eine gut
verständliche und anschauliche Art und Weise!
Fazit: Ich kann dieses Buch aus den oben genannten Gründen
unbedingt empfehlen – auch der faire Preis macht es einem leicht, dieses Buch
in seine Bibliothek aufzunehmen. Endlich hat auch die praktizierende
Tierärztin ein Bild von dem Erreger vor
Augen, wenn man den Befund liest. Oder – noch besser – dieses Buch hilft einem,
das Auge in seinem eigenen Praxislabor zu schulen und zu eigenen gesicherten
Befunden zu kommen.
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