1.2.12

TOOL: Überwachung Kolostrummanagement

Die frühzeitige, ausreichende Versorgung mit qualitativen hochwertigen Kolostrum ist Voraussetzung für den Start in eine erfolgreiches Milchkuhleben. Tierärzte kommen häufig in Betriebe mit erhöhter Krankheitsinzidenz und Mortalität im Kälberbereich. Da ist die objektive Kontrolle der Kolostrumversorgung ein geeignetes TOOL, um das Kolostrummnagement im Betrieb zu überprüfen. Denn jedes dritte Kalb, dass ungenügend mit Kolostrum versorgt wurde, STIRBT.

Ziel: Gute versorgte Kälber haben eine Gesamtproteingehalt von >55g/L im Serum.
Wenn 75% der beprobten Kälber diesen oder einen höheren Wert aufweisen, ist das in Ordnung. Bei mehr als 25% gering oder unterverorgten Kälbern besteht Handlungsbedarf.

So geht es: Mindestens 6 , besser 12 gesunde Kälber (>24 Std. , <10 Tage) beproben.
Ein Blick durch das Refraktormeter auf eine Tropfen Blutserum zeigt dann den Messwert (g/l Gesamteiweiß) an. Wenn Kälber genug Biestmilch aufgenommen haben, trotzdem aber unterversorgt sind, kann es an der Qualität des Kolostrums liegen.
Ein Blick durch das Refraktormeter (Quelle: Kunz)

Auszug aus dem Vortrag von M. Kaske, Erfolgreiche Kälberaufzucht, 6.Leipziger Tierärztetag

Literatur: Godden, S. , Colostrum management for dairy calves 


3 Liter Biestmilch in den ersten vier Lebensstunden
Eine Untersuchung von der Landwirtschaftskammer in Schleswig-Holstein befasste sich mit diesem Thema: So wurde die Biestmilchversorgung anhand des Gesamteiweißgehaltes im Blut von Kälbern überprüft. Dabei stellt sich heraus, dass weniger als die Hälfte (42 %) der Kälber, die bisher empfohlene Menge von 1,5 bis 2 Liter Biestmilch bekommen haben, optimal mit Biestmilch (> 55 g / L und mehr) versorgt waren. Bei einer Gabe von drei Litern und mehr, waren 90 % der Tiere gut versorgt. Die Ergebnisse belegen die Empfehlung, den Kälbern in den ersten vier Lebensstunden mindestens drei Liter Biestmilch zu verabreichen.

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