Gespanntes Zuhören in Berlin |
Prof. K. Müller (alle Fotos: C. Lauer) |
(vet-consult, Berlin) gegründet worden ist. Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse: Die Teilnehmerzahl überstieg alle Erwartungen.
Interessante Biographien
Dr. M. Tischer |
Die Veranstalterinnen, die auch mit eigenen Beiträgen zum
Erfolg des Abends beitrugen, hatten noch fünf weitere Kolleginnen als
Vortragende gewinnen können.
Das Besondere an allen Beiträgen war: Es darum, den anwesenden Kolleginnen
(und Kollegen) durch die Beschreibung des eigenen beruflichen Werdegangs Wege
und Zugänge zur kurativen Rinderpraxis, aber auch zu anderen „Rinder-
bezogenen“ Tätigkeiten, aufzuzeigen. Das Problemfeld „Vereinbarkeit von Familie
und Beruf“ ist hierbei der zentrale Dreh- und Angelpunkt, dies wurde nicht nur
in den Vorträgen, sondern auch in den Diskussionsbeiträgen der TeilnehmerInnen
sehr deutlich.
Große Vielfalt
Dr. D. Hobel-Meiners |
Neben Frau Dr. Hobel- Meiners, die in Brandenburg eine
eigene Praxis betreibt, sprach Frau Dr. Schell, die als Amtstierärztin tätig
ist, über ihren Werdegang.
Frau Dr. Bergmann und Frau Dr. Exner, die bei den
Firmen Bayer und Boehringer Ingelheim jeweils für die Produktsparte Rind
verantwortlich sind, zeigten, wie sich nach dem Einstieg in die Praxis eine
Laufbahn in der Industrie entwickeln kann. Frau Univ.- Prof. Müller gab einen
Einblick in ihre akademische Karriere, und Frau Dr. Tischer erzählte, wie sie
dazu kam, ihre selbständige Tätigkeit ganz in den Dienst von Fortbildung und
Wissensvermittlung in Sachen Rindermedizin zu stellen.
Dr. M. Schell |
Fakten als Diskussionsgrundlage
Dr. C. Lauer |
Hierbei wurde deutlich, dass unter den Studierenden zwar die
Frauen mit 90% die ganz überwiegende Mehrheit ausmachen, im späteren
Berufsleben jedoch der Frauenanteil in den einzelnen Berufszweigen häufig
deutlich niedriger ist. Besonders auffallen tut dies im Hinblick auf den
Frauenanteil unter den Praxisinhabern und unter den Nutztierpraktikern.
In der Gruppe der nicht tierärztlich tätigen Kollegen steigt
der Frauenanteil stetig an.
Dr. P. Bergmann |
Neue Konzepte müssen entwickelt werden
Dr. U. Exner |
Eine Chance bietet sich hier mit dem Strukturwandel in
Landwirtschaft und Nutztierpraxis: Die integrierte Bestandsbetreuung macht den
Praxisalltag deutlich planbarer und bietet damit auch neue Chancen für
Rindertierärztinnen mit Familie.
Kein reines Frauenthema
Zwei wichtige Anmerkungen kamen zum Schluss noch aus dem
Kreis der Teilnehmer:
- Die Initiative sollte auf das gesamte Spektrum der Nutztierpraxis ausgeweitet werden
- Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur ein Problem für Frauen, sondern wird immer mehr auch gerade für junge männliche Kollegen zu einem wichtigen Thema. Daher sollte es zu einem Anliegen für die gesamte Tierärzteschaft werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass diese Veranstaltung
nicht nur ein voller Erfolg war, sondern auch das Zeug dazu hat, grundlegende
Veränderungen in den Arbeitsstrukturen der Tierärzteschaft anzustoßen.Eine weiteres Seminar zum gleichen Thema wird auf dem Leipziger
Tierärztekongress stattfinden. Man darf gespannt sein, wie sich „Rin.da“
weiterentwickelt.
Autorin: Teilnehmerin Esther von Lom
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